Günther Falkensteiner hat mich vor einiger Zeit, während meiner Tätigkeit als Schwimmtrainer von Janina Falk auf Facebook angeschrieben.
Er verfolgte, und verfolgt noch immer ganz genau das Geschehen der österreichischen Paraschwimmer.
Wir hielten den Kontakt aufrecht und schreiben regelmäßig miteinander.
Im Zuge unserer Kommunikation fragte er mich, ob ich nicht einmal nach Linz zu ihm ins Bad kommen könnte. Er würde mir gerne seine Schwimmtrainerin vorstellen und vielleicht könnte ich ihm auch einige Tipps und Ratschläge geben.
Günther leidet seit Geburt an Infantiler Zerebralparese die durch Sauerstoffmangel eingetreten ist.
Dadurch kommt es immer zu Spastiken, die die Bewegungen im Wasser nicht ganz so kontrollierbar machen.
Seit August 2020 leidet er zusätzlich an einer Wirbelkanalverengung, die äußerst schmerzhaft auf einen Nerv drückt, sodass er nur mehr sehr eingeschränkt gehen kann, und ihm natürlich auch das Schwimmen zusätzlich erschwert.
Im vergangenen Jahr hatte er bereits eine Operation die die Schmerzen lindern sollen, diesen Sommer steht eine weiter Operation an der Wirbelsäule an.
Sein größter Wunsch ist es, einmal im „Sportlerbecken“, also im tiefen Wasser eine ganze Länge (25 Meter) schwimmend, ohne Schwimmhilfen zu bewältigen.
Am 29. April 2022 war es dann endlich soweit. Ich kam zu Günther ins Linzer Schörgenhubbad.
Als wir uns vor dem Eingang trafen, wirkte er etwas nervös, aber er umarmte mich sehr herzlich, so als wir uns schon seit Ewigkeiten kennen würden. 🙂
Günther ist schon ein „alter Hase“ im Schwimmbad, er kennt alle, und ihn kennen auch alle im Bad.
Auch seine Schwimmtrainerin, Marion Falzeder (Nessie Verein Wasserspaß) war bereits da.
Ein kurzer Smalltalk miteinander, aber Günther wollte schon ins Wasser und mir seine Schwimmkünste vorführen.
Ich beobachtete ihn und Marion für eine Weile.
Nach kurzer Zeit war ich sehr fasziniert welche, fast schon übermenschliche Leistungen Günther im Wasser vollbringt.
Man muss sich vorstellen, das Gehirn weiß wie du dich bewegen musst und willst, aber der Körper macht es einfach nicht. Noch dazu kommen die ständigen Schmerzen die er bewältigen muss.
So ist es sehr erstaunlich und überaus mutig sich ins Wasser zu wagen.
Seine Schwimmtrainerin, Marion Falzeder leistet mit ihrer einfühlsamen und aufopfernden Art große Arbeit.
Günther kann, mit Schwimmbrett schon sehr weit schwimmen. Ohne Brett ist er noch etwas ängstlich, aber das ist nur zu verständlich.
Ich schwamm mit ihm auch einige Längen, ohne und mit Schwimmhilfen, in der Bauchlage und auch in der Rückenlage.
Die Rückenlage ist für Günther zusätzlich erschwerend, da er sich nicht ruhig und gelassen auf das Wasser legen kann. Somit kommt es wieder zu einer krampfartigen Bewegung.
Lieber Günther, ich werde dich in regelmäßigen Abständen in Linz besuchen und nach allen Möglichkeiten unterstützen, damit du deinem Ziel einen Schritt näherkommst.
Mit deinem Willen, deiner gewaltigen Motivation, mit Marion als Trainerin und meinem Zutun, wirst du es ganz bestimmt schaffen.
Glaub an dich!
Danke für dein Vertrauen.